PS-Standards

Qualitätsstandards

Die intensiven Diskussionen auf der Fachtagung des Bundesverbandes in Leipzig (2008) im Workshop „Qualitätsstandards an Produktionsschulen“ haben gezeigt, dass verständigungen und Auseinandersetzungen zu Fragen, wie „Was macht denn nun eine Produktionsschule aus?“ oder „Was sind denn die qualitativen Merkmale von Produktionsschulen in Deutschland?“ immer wieder geführt wurden. Mit den „Produktionsschulprinzipien“ wurde 2007 ein wichtiger Meilenstein gesetzt, jedoch waren unsere 13 Merkmale nicht für die ewigkeit und unumstößlich festgeschrieben. Aus diesen Impulsen heraus hatte sich der vorstand nach der Mitgliederversammlung 2008 entschlossen, einen Arbeitskreis „Qualitätsstandards für Produktionsschulen“ einzurichten – mit dem Ziel, Qualitätsstandards zu erarbeiten sowie vorschläge zur verfahrensweise zur Auditierung bzw. Zertifizierung des Qualitätssiegels zu entwickeln und diese Arbeitsergebnisse zur innerverbandlichen Diskussion zu stellen. Zur Mitgliederversammlung 2009 in Hannover wurde ein erstes Arbeitspapier vorgestellt. nach interner Diskussion wurde der vorstand beauftragt, dem existieren- den Arbeitskreis den Auftrag zu erteilen, die Standards weiter zu entwickeln und ein verfahrensvorschlag zur nächsten Mitgliederversammlung 2010 zu erarbeiten. Auf der Mitgliederversammlung am 24. September 2010 in Karben wurden die Qualitätsstandards beschlossen. Diese vorliegende Überarbeitung der Standards sind auf der Mitgliederversammlung am 25. September 2015 in Bochum beschlossen worden.

 

Basierend auf diesem konstituierenden Element von Produktionsschulen bil­den folgende sechs Qualitätsdimensionen den Rahmen für die Vergabe des „Quali­tätssiegel Produktionsschule“:

  1. Produktionsschulen sind Bildungseinrichtungen mit betrieblicher Struktur, in denen Lern- und Arbeitsort eine Einheit bilden. In Werkstätten und Dienstleis­tungsbereichen findet hier reale Produktion und Dienstleistung statt, für die die jungen Mitarbeiter entlohnt werden.
  2. Im Mittelpunkt der Produktionsschulen ste­hen junge Menschen (von 14 bis 27 Jahren), die auf freiwilliger Basis und mit flexiblen Ein- bzw. Ausstiegen in­dividuell gestaltete Bildungs- und Qualifizierungs­ange­bote nutzen – mit dem Ziel der Integration in Ausbildung und Beschäfti­gung.
  3. Die Produktionsschule ist eine pädagogisch gestaltete Gemeinschaft junger Menschen und Erwachsener in einer förderlichen und anregenden Lern- und Arbeitsatmosphäre.
  4. Produktionsschulen sind auf Dauer angelegt und werden durch systematische Netzwerkarbeit und Kooperationen fester Bestandteil der regionalen Wirt­schaft-, Bildung- und Sozialraums.
  5. An Produktionsschulen arbeitet ein multi­professionelles Team, welches über berufsfachliche, betriebswirtschaftliche und pä­dagogische Kompeten­zen verfügt und in der Lage ist, den Besonderheiten des Bildungs- und Erzie­hungsanspruchs des Produktionsschulansatzes gerecht zu werden.
  6. Jede Produktionsschule verfügt über ein Qualitätsmanagement.