Für den Erfolg von Produktionsschulen als wirksames pädagogisches Modell zur Nutzung von Arbeits- und Produktionsprozessen für die Förderung und Kompetenzentwicklung benachteiligter Jugendlichen wird ein fachlich qualifiziertes und in der Förderung bzw. Qualifizierung von Jugendlichen und jungen Menschen erfahrenes Personal benötigt. Insbesondere die Werkstattpädagogen sind entscheidend für das Gelingen der pädagogischen Arbeit in der Produktionsschule. Die allgemein bildenden, fachtheoretischen und fachpraktischen Inhalte sowie sozialpädagogische Hilfen gehen Hand in Hand. Die Werkstattpädagogen einer Produktionsschule übernehmen grundsätzlich durch ihr auftragsbezogenes und kulturelles Arrangement sozialpädagogische Aufgaben, die ggf. durch entsprechend sozialpädagogisch ausgebildete Fachkräfte unterstützt werden können.
Innerhalb der pädagogischen Arbeit sind z.B. folgende Aufgaben zu leisten: persönlicher Ansprechpartner, Krisenintervention, Alltagshilfe, Konfliktmanagement etc. Die Lehr- und Lernprozesse an Produktionsschulen stellen somit hohe Anforderungen an die an (neue) pädagogische und didaktisch-methodische Konzepte (z. B. Fachtheorie und Fachpraxis aufbauend auf Lernvoraussetzungen der Jugendlichen, die Verbindung von Arbeits- und Lernprozessen im Produktionsschulalltag), aber auch an die Qualifizierung des Personals. Die Methodenkompetenz des Werkstattpädagogen, die Auswahl und der Wechsel adäquater Methoden sind notwendig. Um individualisiert arbeiten zu können und zugleich auch alle Jugendlichen in den Arbeits- und Lernprozess zu integrieren, müssen entsprechende Methoden und Konzepte zum Einsatz kommen (Konzept der vollständigen Handlung, Gruppenarbeit, „Learning by doing“, Projektarbeit, Prinzip des Voneinander-Lernens etc.).
Es zeigt sich somit mehr als deutlich, dass der Werkstattpädagoge neben seinen fachlichen und persönlichen Kompetenzen über ein breites Repertoire an pädagogischem Handwerkzeug verfügen muss, dass er sich ggf. erarbeiten muss.
Zur Unterstützung und Professionalisierung des Personals bietet der Bundesverband eine 9-modulige Weiterbildungsreihe zum/zur Werkstattpädagoge/Werkstattpädagogin an. Eine Weiterbildung für Fachkräfte in Produktionsschulen, Jugendwerkstätten und produktionsorientierten Einrichtungen durch, die wir in Zusammenarbeit mit Prof. Arnulf Bojanowski von der Leibniz Universität Hannover entwickelt haben.
Die einzelnen Inhalte der Module entnehmen sie dem aktuellen Flyer.