Der sächsische Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und Landrat Michael Geisler haben die AWO Produktionsschule „Stellwerkstatt“ besucht. Nach dem Wirbel um die drohende Schließung der Einrichtung und die Last-Minute-Rettung wollten sich beide nun selbst ein Bild vor Ort machen. Geschäftsführer Thomas Pallutt und Einrichtungsleiterin Daniela Ulbricht begrüßten die Politiker im Bahnhofsgebäude von Wehlen, währenddessen die Produktionsschüler*innen in den Werkbereichen die Pausenversorgung vorbereiteten, filzten, häkelten und webten.
Der Landkreis unterstützt die Einrichtung seit vielen Jahren, finanziert die „Stellwerkstatt“ mit zehn Prozent. Landrat Michael Geisler betonte, dass man auch für den kommenden Förderzeitraum 2025-2026 entsprechende Gelder einplanen wolle. „Das sollte uns gelingen“, sagte Geisler. Er will im weiteren Prozess den Austausch vertiefen, um gemeinsam mit den Fördermittelgebern von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) die „Stellwerkstatt“ zu sichern. Die SAB finanziert die Stellwerkstatt zu 90 Prozent mit Geld aus dem Europäischen Sozialfond (ESF). Die derzeitige ESF-Förderperiode begann 2021 und endet 2027.
Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler sagte, dass Stabilität für die Einrichtung entscheidend sei. Die Politiker betonten, dass man im kommenden Jahr auch im Hinblick auf die Landtagswahl und die neue Legislatur das Thema angehen sollte.
Bei dem rund 90 minütigen Besuch erläuterten Mitarbeitende und Schüler den Alltag in der „Stellwerkstatt“. Die Filz- und Wollarbeiten stießen bei Rößler auf großes Interesse, er hält selbst Schafe.
Auch die Forstarbeit wurde intensiv begutachtet, hier sieht Landrat Michael Geisler einen hohen Bedarf zum Beispiel bei der Sicherung von Wanderwegen. Die Klienten der Stellwerkstatt sind beispielsweise an so berühmten Ausflugsorten wie der Bastei, den Schwedenlöchern oder im Uttewalder Grund im Einsatz, um Wege zu sichern und zu erneuern. Auch die Beräumung aufgrund der Borkenkäfer-Schäden macht einen großen Anteil der Arbeit aus.
Stolz ist das Team der Stellwerkstatt auf die 80 Holzbänke, die für den Nationalpark gefertigt wurden. Aktuell läuft die Produktion einer Sitzbank für die Stadt Wehlen mit Ausblick auf die Basteifelsen. Das wurde auch vom Landrat anerkennend kommentiert.
Abschließend bleibt das Fazit, dass der Austausch zwischen Politik, Verwaltung, Träger, Einrichtung und SAB intensiviert werden solle, um die Zukunft der Einrichtung zu sichern.
Hier weitere Berichte: Landratsamt Pirna und MdL Matthias Rößler